Sven Schönhoff

Tutorial Matrix-RAID, RAID 0 und 1 mit nur zwei Festplatten

Ein RAID, welches mit nur zwei Festplatten Performance und Sicherheit bietet, is das Matrix-RAID welches nicht mit einem RAID 0+1 bzw. RAID 01 (Mirror of Stripes) oder RAID 10 (Stripe of Mirrors) verwechselt werden darf. Für dieses RAID sind nämlich nur zwei Festplatten nötig und es bietet im Gegensatz zu einem RAID 0+1 bzw. RAID 01 oder RAID 10 auch nicht für alle Daten gleichzeitig Performance und Sicherheit. Eine genaue Bezeichnung gibt es für dieses RAID nicht, da es nicht in der Literatur vertreten ist. Es wird seit Mitte 2004 unter dem namen Matrix-RAID vermarktet, ich bevorzuge jedoch die Bezeichnung RAID 0,1.

Durch LBA Trennung lassen sich die physikalischen Festplatten mit dem RAID-Controller in mehrer logische Teile trennen, welche sich dann wieder zu RAID Einheiten zusammenfügen lassen. Der in diesem Test verwendete onboard RAID-Controller AMD SB700 lässt das Aufteilen auf bis zu zwei Teile zu. Durch diese Trennung lassen sich dann mit nur zwei Festplatten gleichzeitig ein RAID 0 (Striping) für Performance und RAID 1 (Mirroring) für Datensicherheit durch Redundanz erstellen.

Somit sieht das Schema für ein RAID 0,1 folgendermaßen aus:

Ein RAID 0,1 ist eine kostengünstige Lösung für den SOHO Bereich und Heimanwender, welche gleichzeitig ein schnelles Betriebssystem (RAID 0) und Sicherheit von Dokumenten (RAID 1) haben möchte. Erstellt man Backups vom RAID 0 im RAID 1 kann man die Daten nach dem Aufall einer Platte wieder herstellen, da der verbleibende RAID 1 Bereich der anderen Festplatte bestehen bleibt.

Ich zeige im folgenden an einem AMD SB700 Chipsatz, wie ich ein RAID 0 für eine performancehungrige Betriebssystem und Spiele Partition und eine sichere RAID 1 Partition für meine Eigenen Dateien und Backups auf zwei Samsung HD322HJ 320GB SATAII Platten erstelle.

Eine einzelne Samsung HD322HJ liefert folgendes Benchmark Ergebnis:

Nun zur Umsetzung: Als erster Schritt muss im BIOS der RAID Controller aktiviert werden, falls dies noch geschehen ist:

Danach erscheint beim Booten das RAID-Tool nach dem Bios Screen und kann in diesem Fall mit der Tastenkombination Strg + F geöffnet werden:

Nun wird die Option zum erstellen eines neuen RAIDs ausgewählt (Define LD).

Da der äußere Teil der Magnetscheibe (größere Strecke pro Umdrehung und somit höhere Bahngeschwindigkeit) einer Festplatte am schnellsten ist, erstellen wir zuerst den RAID 0 Teil für das Betriebssystem etc. Die Größe der Stripe Blocks gibt an, ab welcher Größe eine Datei geteilt werden soll. Bei vielen Dateien unter 128kb wäre es also sinnvoll eine 64kb Blockgröße zu wählen etc.

Die Dateisuche im Windows Ordner bringt mich zu dem Ergebnis, dass ich eine 64kb Blockgröße wähle, da sehr viele kleine Dateien existieren und mein Hauptaugenmerk auf eine Performancesteigerung des Betriebssystems gerichtet ist. Mit einer niedrigen Blockgröße wird erheblich Platz gespart, da mehr Blöcke ganz ausgefüllt werden und Lese- und Schreibzugriff sind schneller, da mehr Dateien gesplittet werden.

Leider erzeugen kleine Blöcke mehr Overhead, da der Onboard RAID-Controller die CPU belastet. Bei modernen Desktop Systemen sollte dies jedoch außer Acht gelassen werden können. Die Option Fast Init muss für unsere Zwecke mit OFF deaktiviert werden, damit nicht die ganze Festplatte für das RAID verwendet wird. Die entsprechenden Festplatten müssen nun unter Assignment hinzugefügt werden:

Nach einer Bestätigung erscheint unsere gewünschte Aufforderung zur Einstellung der Array-Größe:

Zu beachten ist, dass das AMD RAID Tool mit der SI-Norm (1GB = 1000MB) rechnet, Windows also netto durch die Rechnung mit 1024MB weniger zur Verfügung steht.

Nun sehen wir in der Ãœbersicht unser neu erstelltes RAID 0:

Der verbleibende Festplattenspeicherplatz wird nun dem RAID 1 für Backups und Eigene Dateien etc. zugeordnet. Es ist nun unter Capacity erkennbar, dass jeder Platte 60GB für das 120GB große RAID 0 abgezogen worden sind:

Unsere Ãœbersicht sieht nun wie folgt aus:

Benchmark:

Das RAID 0 liefert folgendes zufriedenstellendes Ergebnis, bei dem beachtet werden muss, dass die Peaks wahrscheinlich durch Lese- und Schreibzugriffe des Betriebssystems entstanden, da sich jetzt ein Betriebssystem auf der Platte befindet:

Das RAID 1 ist etwa so schnell wie eine einzelne Platte, aber natürlich langsamer, da der innere Teil der Magnetscheiben, also der langsamere zum RAID 1 gehört (das RAID 0 wurde zuerst erstellst und liegt daher auf dem äußeren Teil der Magnetscheiben):

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